Die Geschichte Isenburgs
(Erstellt von Eugen Wasser)
Um 1100: Bau der Isenburg als Stammschloss der Herren von Isenburg
1103: Reinbold und Gerlach von Isenburg erscheinen als Zeugen in einer Urkunde des Stiftes St. Martin im Maifeld; Ersterwähnung des Namens Isenburg
1117: Reginbold von Isenburg stiftet Benediktinermönchen den Hof Rommersdorf
12.Jh.: Gerlach von Isenburg erbaut die Nieder-Burg in Kobern/Mosel
1197-1210: Bruno I. von Isenburg erbaut die Braunsberg bei Anhausen
1212-1235: Die Herren von Limburg aus dem Hause Isenburg bauen als Vögte des St.-Georg-Stiftes eine spätromanische Kirche, den heutigen Limburger Dom
1213: Heinrich I. von Isenburg erbaut die Burg Grenzau
1220: Heinrich II. von Isenburg-Cobern erbaut die Matthiaskapelle
1235: Ersterwähnung der Isenburger Pfarrkirche als Pfarrkapelle
1242: Arnold II. von Isenburg wird zum Trierer Kurfürst und Erzbischof gewählt
1258: Gerlach von Isenburg erbaut die Burg Arenfels bei Bad Hönningen
1287: Die erste Mühle im Ort ist nachgewiesen
14. Jh.: Der Burgflecken Isenburg wird befestigt; die Befestigung besteht aus vier Toren und einer Ummauerung
14. Jh.: Bau des Chores der Pfarrkirche an das alte Fachwerklanghaus
1334: der Isenburger Burgfrieden wird verkündet
1340: Mit Ludewich von Horhausen ist der erste Amtmann des Amtes Isenburg nachgewiesen
1350: Der erste in Isenburg erwähnte Pfarrer ist Pastor Ludewich
1441: Weihbischof Gerhard von Salona weiht die Wallfahrtskapelle Hausenborn ein
15. Jh.: Stiftung der St.-Georgskapelle in Sayn durch die Herren von Isenburg; sie gehörte zur Pfarrei Isenburg
1547: Johann V. von Isenburg wird zum Kurfürsten und Erzbischof von Trier gewählt
1567: Salentin von Isenburg wird Kurfürst und Erzbischof von Köln
1574-1628 Der Graf zu Wied lässt die katholische Pfarrkirche für reformierten Gottesdienst nutzen
1652: Bau eines Pfarrhauses bei der Wallfahrtskapelle Hausenborn
1664: Mit dem Tod von Graf Ernst erlischt die Grafschaft Nieder-Isenburg
1664/1665: Die Freiherren von Walderdorff und die Grafen zu Wied werden Landesherren; Isenburg wird damit von einer Gemeinherrschaft verwaltet
17.-20. Jh.: Das Nagelschmiedehandwerk ist die Haupterwerbsquelle der Bevölkerung
1725: Eine Sonntagsschule ist nachgewiesen
1748: der erste Lehrer ist Johann Corzilius
1752: Die Schule besitzt einen Hof in Kleinmaischeid
1770: Das Amt Isenburg wird mit Großmaischeid zusammengelegt; Großmaischeid wird Verwaltungssitz
1772: Isenburg verfügt über eine Schulhaus
1781: Abtretung von herrschaftlichem Wald zu Gunsten der Gemeinde
1788: Die Wallfahrtskapelle Hausenborn wird aufgegeben und dem Verfall überlassen, Gnadenbild, zwei Glocken und das Kirchengerät kommen in die Pfarrkirche; Bau eines Pfarrhauses bei der Pfarrkirche
1806: Isenburg kommt zum Herzogtum Nassau
1810: Graf Wilderich von Walderdorff, Fürstbischof von Speyer, hat in seinem Testament der Schule jährlich 100 Gulden vermacht.1811: Isenburg kommt zum Amt Dierdorf
1815: Isenburg wird an Preußen abgetreten; das Dorf hat 450 Einwohner
1817: Die Bürgermeisterei Isenburg kommt nach Dierdorf
1825: Das vorhandene Schulhaus wird abgebrochen und durch einen Neubau an gleicher Stelle bei der Kirche ersetzt
1831: Bau der Sayntalstraße von Sayn bis unterhalb von Isenburg (heutige B 413)
1846: Die Postkutsche verkehrt von Koblenz über Isenburg nach Erwitte
1862: Bau des neugotischen Kirchenschiffes der Pfarrkirche
1868: Die Schule wird zweiklassig
19. Jh.: Abbau von Erz- und Dachsteinschiefervorkommen; der Hopfenanbau spielt als Nebenerwerb eine bedeutende Rolle
1905: Eine Posthilfsstelle mit Fernsprechbetrieb wird eingerichtet
1914-1918: Während des Ersten Weltkrieges hat die Gemeinde 21 Gefallene und zwei Vermisste zu beklagen.
1914-1920: Das Dorf wird mit elektrischem Strom versorgt
1922-1925: Bau der Wasserleitung
1926: Ein Kraftpostomnibus verkehrt von Engers über Isenburg und Kleinmaischeid nach Großmaischeid
1920-1932: Aufbau des Fremdenverkehrs und Bau eines Schwimmbades
1932: Zwischen Isenburg und Stromberg werden sechs Doppelhäuser gebaut; es entsteht der Ortsteil „Siedlung“
1934: Einrichtung einer Postagentur; ein neues Schulgebäude an der Hauptstraße wird eingeweiht
1942: Zwei Glocken der Pfarrkirche müssen zu Kriegszwecken abgegeben werden
1945: Von Januar bis März residiert die Gauleitung auf Schloss Sayneck; am 2. Februar stürzt eine fehlgeleitete V2-Rakete der Deutschen Wehrmacht auf den Burgberg, ein Schüler stirbt, 45 Menschen werden verletzt, ein Haus zerstört, 25 Häuser schwer beschädigt; General Kaschner hat seinen Divisionsgefechtstand auf der „Hundsmühle“ im Sayntal aufgeschlagen; ab März liegt das Dorf unter Artilleriebeschuss amerikanischer Truppen, ein Isenburger Bürger erliegt seinen Verletzungen; am 25. März besetzen amerikanische Truppen das Dorf; die Gemeinde hat als Opfer des Zweiten Weltkrieges weit über 20 Gefallene, sechs Vermisste und drei Zivilpersonen zu beklagen
1946: Die beiden abgegebenen Glocken der Pfarrkirche kommen zurück
1954: Innensanierung der Pfarrkirche
1960: Der erste Abwasserkanal wird verlegt
1962: Errichtung eines Ehrenmals für die Opfer der beiden Weltkriege
1966: Einweihung eines Erweiterungsbaues der Schule
1969-1975: Renovierung der Pfarrkirche und Abbruch des Pfarrhauses
1973: Erweiterung des Friedhofes und Bau der Einsegnungshalle; die Schüler der Oberstufe besuchen die Schule in Dierdorf
1977: Auflösung der Schule, die Schüler der Unterstufe werden in Großmaischeid unterrichtet; das Schulgebäude wird als Gemeinde- und Dorfgemeinschaftshaus genutzt
1981: Das Neubaugebiet „Sonnenberg“ entsteht
1982: Unterschutzstellung von Burg und Pfarrkirche als Kulturdenkmäler
1984: Ehrenamtliche Helfer beginnen mit Sanierungsarbeiten an der Kirchenruine Hausenborn
1988: Bau einer modernen Kläranlage
1995: Umbau und Modernisierung des Dorfgemeinschaftshauses; Auflösung der Postfiliale und Einrichtung einer Postagentur in einem Lebensmittelgeschäft
1997: Gründung des Förderkreises Wallfahrtskapelle Hausenborn e.V.
1998: Schließung des letzten Lebensmittelgeschäftes; Schließung der Postagentur, die Versorgung der Postkunden erfolgt durch einen mobilen Postservice; Anschluss an das Erdgasnetz
1999: Der „Förderkreis Wallfahrtskapelle Hausenborn“ lässt den Chor der Kirchenruine Hausenborn sanieren und das Dach der Marienkapelle mit Schiefer eindecken; die Isenburger Bevölkerung wählt mit Frau Dorothèe Croeff-Sudhoff (heute Frau Sudhoff-Mohr) zum ersten Mal eine Frau als Bürgermeisterin.
2000: Unterschutzstellung von altem Schulhaus bei der Pfarrkirche, Schildpforte und Torhaus „Alte Porz“ als Kulturdenkmäler
2001: Beginn der Renovierungsarbeiten im Außen- und Innenbereich der Pfarrkirche
2003: Isenburg feiert vom 4. bis 6. Juli die 900. Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung; der erste Weihnachtsmarkt findet statt; Unterschutzstellung der Kirchenruine Hausenborn als Kulturdenkmal
2005: Eine große Mehrheit der Bevölkerung entscheidet sich im Rahmen einer Unterschriftenaktion für die Erhaltung des Wasserfalls im Tiefental, der zu Gunsten des Lachsaufstiegs im Saynbach verändert oder gar eliminiert werden sollte; Gedenkfeier zur 50. Wiederkehr des Kapellenbaus im Ortsteil Siedlung; Gründung des „Freundeskreises der Isenburg e.V., der die Burg der Nachwelt erhalten will; GV „Harmonie“ feiert 95-jähriges Vereinsjubiläum
Erstellt von Eugen Wasser
Isenburg, den 10. 03. 2006